Der Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis hat nicht nur viele Menschen in den USA empört. Weltweit gibt es Demonstrationen gegen Rassismus - auch in Rostock.
Mehr als 600 Menschen haben sich nach Polizeiangaben am Samstag in Rostock zu einer Kundgebung unter dem Motto „Nein zu Rassismus! Gemeinsam sind wir stark!“ versammelt. Anlass war der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in der US-Stadt Minneapolis.
Emotionaler Höhepunkt war, als nahezu alle Demonstranten in die Knie gingen und 8 Minuten und 46 Sekunden lang schwiegen. So lange hatte ein Polizist Floyd sein Knie an den Hals gedrückt, bis dieser sein Bewusstsein verlor und kurz darauf starb.
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Für die Veranstalter ging es aber nicht nur um den Vorfall in Minneapolis, sondern auch um rechtsextreme Gewalt oder den Alltagsrassismus bei Behörden, auf der Arbeit oder beim Einkauf.
Abstandsregeln nicht eingehalten - Polizei schreitet nicht ein
Obwohl auf dem kleinen Doberaner Platz die wegen der Corona-Pandemie ausgerufenen Abstandsregeln nicht eingehalten werden konnten, griff die Polizei nicht ein. „Dies würde auf eine Konfrontation hinauslaufen“, sagte der Rostocker Polizeichef Achim Segebarth. Er betonte auch, dass die Veranstaltung friedlich verlaufe.
Zwangsmaßnahmen seien mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht angebracht. Die Situation auf dem Platz mache aber deutlich, dass die gegenwärtigen Regelungen nur schwer durchzusetzen seien, betonte der Polizeichef.
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