Am 1. März feierten die NNN ihr 70-jähriges Jubiläum. Dabei wurde nicht nur geklönt, sondern auch darüber debattiert, wie wichtig guter Journalismus für Rostock ist.
70 Jahre Norddeutsche Neueste Nachrichten in Rostock: Am Mittwoch folgten rund 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur der Einladung der NNN-Redaktion zu einem Empfang in den neuen Büros am Stadthafen, um das Jubiläum auch auf diese Weise gebührend zu begehen. Die besondere Bedeutung des Lokaljournalismus in der Hansestadt betonte dabei nicht nur Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke).
„Ich freue mich, dass wir heute hier zusammenkommen sind und Zeit für Gespräche haben“, sagte Andreas Gruczek, Geschäftsführer medienhaus:nord, zu denen die NNN gehören, in seiner kurzen Ansprache. Wie gewohnt auf Verlagsveranstaltungen, sollten nicht endlos lange Reden gehalten, sondern der Austausch miteinander im Mittelpunkt stehen.
Der gelang vor allem deshalb, weil Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger in wenigen Minuten auf die Bedeutung des Lokaljournalismus für die Hansestadt einging. Eindringlich sagte sie: „Was wir in den letzten Jahren mit dem Transformationsprozess der Medienlandschaft erlebt haben, war nicht nur gut.“ Damit spricht sie nicht nur die größer werdenden Anfeindungen gegenüber Journalisten an, sondern auch das Übermaß der ungefilterten und teils falschen Informationen, die für jeden frei zugänglich im Internet stehen. „Guter Journalismus kostet Geld und das soll auch so sein“, sagte Kröger.
Guter Journalismus kostet Geld
Immer die Erwartungshaltung zu haben, Informationen umsonst zu bekommen, sei eine „ganz schlechte“. Journalisten seien ein ganz wichtiger Bestandteil der Demokratie. „Und ich möchte gerne, dass das ausgebildete Menschen sind, die Ahnung von ihrem Fach haben“, so Rostocks Rathauschefin, die als Landtagsabgeordnete auch medienpolitische Sprecherin ihrer Fraktion war. Zudem hoffe Kröger, dass Journalisten auch die Zeit eingeräumt bekommen, um ausreichend zu recherchieren. Sie versprach weiterhin ansprechbar zu bleiben.
„In der täglichen journalistischen Arbeit ist es stets eine Gratwanderung zwischen Gründlichkeit und Schnelligkeit, die wir versuchen täglich zu meistern“, sagte NNN-Chefredakteur Michael Seidel im Verlauf des Empfangs. „Wer vielfältige Perspektive zu Schwerpunkten lesen will, wird auf unseren digitalen Kanälen mehr finden, als bei manchem Wettbewerber.“

Michael Seidel sprach zudem den Kolleginnen und Kollegen der NNN-Redaktion ein großes Lob aus, da sie bei der digitalen Transformation des Medienhauses auch für ihre Kollegen der Schweriner Volkszeitung (SVZ) häufig Vorreiter und Impulsgeber sind.