Bei der WM-Rallye in Kroatien hat der Friedrichsruher Armin Kremer mit Tochter Ella als Beifahrerin von Anfang bis Ende die Wertung im WRC Masters Cup, der inoffiziellen WM der Ü50-Fahrer, beherrscht.
Dem Friedrichsruher Rallye-Piloten Armin Kremer ist mit seiner Tochter Ella als Beifahrerin am Wochenende bei der dreitägigen Rallye Croatia ein Bilderbuchstart in die Saison 2023 des WRC Masters Cups, der inoffiziellen WM der Ü50-Fahrer, gelungen. Nach 20 Wertungsprüfungen, die insgesamt 301,26 km umfassten, triumphierten die Mecklenburger bei ihrem Debüt im neuen Skoda Fabia RS Rally 2 in 3:10:09,8 Std. vor Johannes Keferböck/Ilka Minor (Aut), die das gleiche Modell fahren und am Ende 5:31,7 Min. Rückstand aufwiesen. Dritte wurden die Ungarn Zoltan Laszlo/Gabor Zsiros, die in einem Fabia Rally 2 evo um 23:27,2 Min. langsamer waren.
Für den Sieg kassierte Kremer, heute Chef der Mecklenburger Landpute und zu seinen Top-Rallye-Zeiten 2001 Europameister der N-Klasse, 25 Punkte. Er zog damit mit drei weiteren Teams gleich, die schon bei vorherigen Rallyes in die Saison eingestiegen waren und sich nun mit Kremer Rang drei in der Gesamtwertung teilen. Im Masters Cup führt Keferböck, der vor seinen 18 Punkten für Rang zwei in Kroatien schon 15 Zähler als Dritter bei der Rallye Monte Carlo gesammelt hatte und aktuell 33 Punkte auf dem Konto hat. Zweiter ist Laszlo, der mit den 15 Punkten aus Kroatien und 12 weiteren als Vierter der Monte auf 27 Zähler kommt. Insgesamt dürfen die Masters bei sieben der 13 WM-Rallyes starten.
Gleich an die Spitze gefahren und die Führung nicht mehr abgegeben
Kremer/Kremer hatten sich gleich auf der 1. WP in Führung gefahren und diese nie wieder abgegeben. Auf 13 WP waren sie die schnellsten Masters. Siebenmal war der Italiener Mauro Miele mit Beifahrer Luca Beltrane schneller. Der Titelverteidiger, der im Vorjahr den Masters-Titel knapp vor Kremer gewonnen hatte, war lange ärgster Verfolger des Kremer-Duos, fiel aber auf der WP19, der vorletzten Wertungsprüfung, noch aus und kam nicht in die Wertung.

„Wir hatten auch unsere kleinen Schwierigkeiten, haben uns mal gedreht und lagen auch mal ein bisschen mit der Reifenwahl daneben. Aber von der Technik lief alles perfekt“, freute sich Armin Kremer über einen rundum gelungenen Saisoneinstand. Nun fiebert der 54-Jährige bereits der Rallye Portugal (11. bis 14. Mai) entgegen, die er dann mit Timo Gottschalk, dem Dakar-Dritten dieses Jahres, als Beifahrer bestreiten wird.
Sieg in der WM-Wertung für Elfyn Evans, Gedenken an Craig Breen
Die WM-Wertung der Rallye Kroatien, die alle Startenden umfasst und in deren Endabrechnung Armin und Ella Kremer auf Rang 15 notiert sind, gewann der Brite Elfyn Evans. Bei der ersten Rallye nach dem Unfalltod des Iren Craig Breen (33) fuhr der 34-Jährige im Toyota den Sieg ein. Der zweite Platz beim vierten WM-Lauf ging an den estnischen Ford-Fahrer Ott Tänak (35). Breens Hyundai-Team holte durch Esapekka Lappi (32) Rang drei. Der Finne Lappi widmete den Erfolg seinem vertorbenen Teamkollegen. Der gesamte Sonntag stand im Zeichen der Erinnerung an Breen, der am 13. April bei einer Testfahrt vor der Rallye tödlich verunglückt war. Alle Teams trugen ihm zu Ehren Erinnerungsbotschaften auf den Fahrzeugen.